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.»Kein Wunder, dass Ihnen der Schreck noch in den Knochen sitzt.Aber interessant ist es auch, wie ich gestehen muss.In meinem Alter ist der Gedanke an den Tod natürlich nicht mehr so entsetzlich, wie er Ihnen erscheint – mir flößt nur eine schleichende Krankheit und Siechtum wie Krebs Grauen ein.Im Moment finde ich den endgültigen, einwandfreien Beweis am wichtigsten, dass die junge Helen Halliday wirklich ermordet wurde.Geahnt haben wir’s schon lange, aber nun wissen wir es.«»Dann müssten wir allmählich auch wissen, wo die Leiche geblieben ist«, sagte Giles.»Wahrscheinlich im Keller, was?«»Nein, nein, Mr Reed.Edith Pagett hat doch am nächsten Morgen nachgesehen, weil Lilys Behauptungen sie unsicher gemacht hatten, und sie fand keine Spuren.Und es hätte welche geben müssen, nicht wahr?«»Was hat der Mörder dann mit der Leiche gemacht? Im Auto abtransportiert und von den Klippen ins Meer geworfen?«»Nein.Überlegen Sie doch mal! Was ist Ihnen sofort aufgefallen, Gwenda? Dass Sie vom Salon aus keinen Blick aufs Meer hatten.Sie fanden ganz richtig, dass an einer bestimmten Stelle ein paar Stufen zum Rasen hinunterführen sollten, aber gerade dort standen ein paar Ziersträucher.Später erfuhren Sie, dass früher wirklich Stufen da gewesen, aus unerfindlichen Gründen aber ans Ende der Terrasse verlegt worden waren.Wieso diese Veränderung?«Gwenda starrte Miss Marple in aufdämmerndem Verstehen an.»Sie meinen, dass man sie dort…«»Irgendeinen Grund muss es für die Änderung gegeben haben, und einen vernünftigeren kann ich nicht finden.Die Stufen zum Rasen sind jetzt am ungünstigsten Platz.Dafür ist das Ende der Terrasse sehr ruhig und vom Hause nicht einzusehen – außer vom Kinderzimmerfenster aus.Nun muss, wer die Erde aufgräbt, zu welchem Zweck auch immer, einen Grund dafür finden, und einen solchen Grund bot nach außen hin – die Verlegung der Stufen.Dr.Kennedy hat mir erzählt, dass seine Schwester und ihr Mann den Garten sehr liebten und die meiste Arbeit selbst taten.Dem Aushilfsgärtner, den sie nur gelegentlich beschäftigten, dürfte es daher gar nicht aufgefallen sein, dass sie mal wieder ohne ihn eine Änderung vorgenommen hatten.Natürlich hätte die Leiche auch an jedem anderen Ort des Gartens vergraben werden können, aber ich glaube, der richtige Platz ist der am Ende der Terrasse, nicht in Sichtweite des Salons.«»Es klingt plausibel«, sagte Gwenda, »aber wieso sind Sie so sicher?«»Die letzte Bestätigung stand für mich in dem Brief der armen Lily.Sie deutete an, Leonie habe damals vom Fenster aus etwas gesehen.Die junge Schweizerin muss nachts aus dem Kinderzimmerfenster gesehen und jemand beim Graben beobachtet haben.Vielleicht sah sie sogar, wer es war.«»Und hat der Polizei kein Wort verraten?«»Meine Liebe, damals war ja noch keine Rede von einem Verbrechen.Mrs Halliday war mit einem Verehrer durchgebrannt, das war alles, was Leonie mitbekam, zumal sie wahrscheinlich nicht gut Englisch konnte.Lily hat sich ihre Bemerkung, sie habe vom Fenster aus etwas Seltsames beobachtet, später auf ihre fantasievolle Art zurechtgebogen.Auf jeden Fall wollten sie alle, auch Leonie, nichts mit der Polizei zu tun haben; besonders Ausländer pflegen sich im fremden Land sehr davor zu scheuen.Leonie wird kaum noch an die ganze Sache gedacht haben, als sie in die Schweiz zurückkehrte.«»Wenn sie noch lebt?«, sagte Giles.»Wenn man sie finden könnte?«»Die Polizei kann das viel besser als wir«, sagte Miss Marple.»Inspektor Last will morgen Vormittag herkommen.«»Dann würde ich ihm an Ihrer Stelle von den Terrassenstufen erzählen.«»Und was ich als Kind in der Halle sah – oder zu sehen glaubte?«, fragte Gwenda nervös.»Ja, meine Liebe.Es war sehr klug von Ihnen, es bis jetzt nicht zu erwähnen – sehr klug.Aber nun, glaube ich, ist die Zeit reif dafür.«»Sie wurde also in der Halle erdrosselt«, überlegte Giles.»Der Mörder schleppte sie hinauf ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.Halliday kam vom Golfplatz nachhause, trank den gedopten Whisky, verlor das Bewusstsein und wurde ebenfalls nach oben befördert.Als er zu sich kam, sah er die Leiche und musste glauben, er selbst hätte Helen getötet.Der Mörder muss irgendwo in der Nähe gewesen sein.Als Halliday aus dem Haus stürzte und zu Dr.Kennedy lief, versteckte er die Leiche – wahrscheinlich im Gebüsch bei der Terrasse –, wartete, bis alle schliefen, und vergrub sie.Das heißt, der Mörder muss hier beim Haus gewesen sein, fast die ganze Nacht.«Miss Marple nickte, und Giles fuhr fort:»Er musste am Ort des Verbrechens bleiben.Sie betonten immer, Miss Marple, wie wichtig dieser Punkt sei.Wer von unseren drei Verdächtigen passt am besten ins Bild? Nehmen wir Erskine zuerst.Er war hier.Er hat selbst zugegeben, Helen am Strand getroffen und gegen neun Uhr nachhause begleitet zu haben.Dann behauptete er, hätten sie sich für immer getrennt.Aber stimmt das? Wenn er sie nun stattdessen erwürgt hat?«»Zwischen den beiden war doch alles vorbei!«, rief Gwenda.»Er sagte selbst, sie sei ihm ausgewichen und praktisch nie mit ihm allein gewesen!«»Verstehst du denn nicht, Gwenda, dass wir in diesem Stadium nicht auf die Aussage von irgendjemand bauen können?«»Es freut mich, das von Ihnen zu hören«, sagte Miss Marple.»Ich muss gestehen, dass Ihre bisherige Gutgläubigkeit mir etwas Sorge gemacht hat.Sie schienen immer alles für bare Münze zu nehmen, was Ihnen die Leute erzählten.Ich bin leider von Natur etwas argwöhnisch, aber wenn es sich um Mord handelt, habe ich es mir zur Regel gemacht, nichts für wahr zu halten, solange es nicht hieb- und stichfest bewiesen ist.Zutreffend scheint mir zum Beispiel Lilys Bemerkung, dass keine Frau so unsinnig packen würde, wenn sie durchbrennen wollte.Denn von der verkehrten Kleiderauswahl hat auch Edith Pagett gesprochen.Dies ist also eine Tatsache.Eine andere: Dr.Penrose erzählte uns, dass Kelvin Halliday glaubte, von seiner Frau heimlich unter Drogen gesetzt zu werden, und ähnliche Andeutungen stehen auch in dem hinterlassenen Tagebuch.Ein sehr merkwürdiger Punkt, nicht wahr? Aber lassen wir ihn noch beiseite.Ich wollte nur betonen, dass viele Ihrer Schlussfolgerungen auf dem beruhen, was man Ihnen erzählt hat; und sicherlich sehr glaubwürdig erzählt hat.«Giles nickte zögernd, und Gwenda, die jetzt wieder eine frische Gesichtsfarbe hatte, nippte an ihrem Kaffee.Dann nahm Giles erneut das Wort auf:»Also überprüfen wir noch einmal die Aussagen der drei Verdächtigen.Erskine sagte…«»Du hast anscheinend was gegen ihn«, unterbrach ihn Gwenda.»Ich finde, das ist Zeitverschwendung.Er ist endgültig aus dem Spiel.Lily Kimble kann er nicht erwürgt haben.«»Er erklärte«, fuhr Giles unerschütterlich fort, »dass Helen und er sich auf der Reise nach Indien kennen gelernt und ineinander verliebt haben.Da er es nicht fertigbrachte, Frau und Kinder zu verlassen, kamen sie überein, sich zu trennen.Angenommen, er liebte sie bis zur Verzweiflung, und es war Helen, die sich weigerte, mit ihm durchzubrennen.Angenommen, er drohte, er würde sie umbringen, wenn sie heiratete.«»Höchst unwahrscheinlich«, sagte Gwenda.»So was kommt vor.Denk daran, was für ein Gespräch du zwischen den Erskines belauscht hast.Du schobst alles auf ihre Eifersucht, aber sie könnte die Wahrheit gesagt haben.Vielleicht hat Mrs Erskine wirklich Schreckliches mit ihm durchgemacht, was Frauen betraf [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.»Kein Wunder, dass Ihnen der Schreck noch in den Knochen sitzt.Aber interessant ist es auch, wie ich gestehen muss.In meinem Alter ist der Gedanke an den Tod natürlich nicht mehr so entsetzlich, wie er Ihnen erscheint – mir flößt nur eine schleichende Krankheit und Siechtum wie Krebs Grauen ein.Im Moment finde ich den endgültigen, einwandfreien Beweis am wichtigsten, dass die junge Helen Halliday wirklich ermordet wurde.Geahnt haben wir’s schon lange, aber nun wissen wir es.«»Dann müssten wir allmählich auch wissen, wo die Leiche geblieben ist«, sagte Giles.»Wahrscheinlich im Keller, was?«»Nein, nein, Mr Reed.Edith Pagett hat doch am nächsten Morgen nachgesehen, weil Lilys Behauptungen sie unsicher gemacht hatten, und sie fand keine Spuren.Und es hätte welche geben müssen, nicht wahr?«»Was hat der Mörder dann mit der Leiche gemacht? Im Auto abtransportiert und von den Klippen ins Meer geworfen?«»Nein.Überlegen Sie doch mal! Was ist Ihnen sofort aufgefallen, Gwenda? Dass Sie vom Salon aus keinen Blick aufs Meer hatten.Sie fanden ganz richtig, dass an einer bestimmten Stelle ein paar Stufen zum Rasen hinunterführen sollten, aber gerade dort standen ein paar Ziersträucher.Später erfuhren Sie, dass früher wirklich Stufen da gewesen, aus unerfindlichen Gründen aber ans Ende der Terrasse verlegt worden waren.Wieso diese Veränderung?«Gwenda starrte Miss Marple in aufdämmerndem Verstehen an.»Sie meinen, dass man sie dort…«»Irgendeinen Grund muss es für die Änderung gegeben haben, und einen vernünftigeren kann ich nicht finden.Die Stufen zum Rasen sind jetzt am ungünstigsten Platz.Dafür ist das Ende der Terrasse sehr ruhig und vom Hause nicht einzusehen – außer vom Kinderzimmerfenster aus.Nun muss, wer die Erde aufgräbt, zu welchem Zweck auch immer, einen Grund dafür finden, und einen solchen Grund bot nach außen hin – die Verlegung der Stufen.Dr.Kennedy hat mir erzählt, dass seine Schwester und ihr Mann den Garten sehr liebten und die meiste Arbeit selbst taten.Dem Aushilfsgärtner, den sie nur gelegentlich beschäftigten, dürfte es daher gar nicht aufgefallen sein, dass sie mal wieder ohne ihn eine Änderung vorgenommen hatten.Natürlich hätte die Leiche auch an jedem anderen Ort des Gartens vergraben werden können, aber ich glaube, der richtige Platz ist der am Ende der Terrasse, nicht in Sichtweite des Salons.«»Es klingt plausibel«, sagte Gwenda, »aber wieso sind Sie so sicher?«»Die letzte Bestätigung stand für mich in dem Brief der armen Lily.Sie deutete an, Leonie habe damals vom Fenster aus etwas gesehen.Die junge Schweizerin muss nachts aus dem Kinderzimmerfenster gesehen und jemand beim Graben beobachtet haben.Vielleicht sah sie sogar, wer es war.«»Und hat der Polizei kein Wort verraten?«»Meine Liebe, damals war ja noch keine Rede von einem Verbrechen.Mrs Halliday war mit einem Verehrer durchgebrannt, das war alles, was Leonie mitbekam, zumal sie wahrscheinlich nicht gut Englisch konnte.Lily hat sich ihre Bemerkung, sie habe vom Fenster aus etwas Seltsames beobachtet, später auf ihre fantasievolle Art zurechtgebogen.Auf jeden Fall wollten sie alle, auch Leonie, nichts mit der Polizei zu tun haben; besonders Ausländer pflegen sich im fremden Land sehr davor zu scheuen.Leonie wird kaum noch an die ganze Sache gedacht haben, als sie in die Schweiz zurückkehrte.«»Wenn sie noch lebt?«, sagte Giles.»Wenn man sie finden könnte?«»Die Polizei kann das viel besser als wir«, sagte Miss Marple.»Inspektor Last will morgen Vormittag herkommen.«»Dann würde ich ihm an Ihrer Stelle von den Terrassenstufen erzählen.«»Und was ich als Kind in der Halle sah – oder zu sehen glaubte?«, fragte Gwenda nervös.»Ja, meine Liebe.Es war sehr klug von Ihnen, es bis jetzt nicht zu erwähnen – sehr klug.Aber nun, glaube ich, ist die Zeit reif dafür.«»Sie wurde also in der Halle erdrosselt«, überlegte Giles.»Der Mörder schleppte sie hinauf ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.Halliday kam vom Golfplatz nachhause, trank den gedopten Whisky, verlor das Bewusstsein und wurde ebenfalls nach oben befördert.Als er zu sich kam, sah er die Leiche und musste glauben, er selbst hätte Helen getötet.Der Mörder muss irgendwo in der Nähe gewesen sein.Als Halliday aus dem Haus stürzte und zu Dr.Kennedy lief, versteckte er die Leiche – wahrscheinlich im Gebüsch bei der Terrasse –, wartete, bis alle schliefen, und vergrub sie.Das heißt, der Mörder muss hier beim Haus gewesen sein, fast die ganze Nacht.«Miss Marple nickte, und Giles fuhr fort:»Er musste am Ort des Verbrechens bleiben.Sie betonten immer, Miss Marple, wie wichtig dieser Punkt sei.Wer von unseren drei Verdächtigen passt am besten ins Bild? 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Wenn er sie nun stattdessen erwürgt hat?«»Zwischen den beiden war doch alles vorbei!«, rief Gwenda.»Er sagte selbst, sie sei ihm ausgewichen und praktisch nie mit ihm allein gewesen!«»Verstehst du denn nicht, Gwenda, dass wir in diesem Stadium nicht auf die Aussage von irgendjemand bauen können?«»Es freut mich, das von Ihnen zu hören«, sagte Miss Marple.»Ich muss gestehen, dass Ihre bisherige Gutgläubigkeit mir etwas Sorge gemacht hat.Sie schienen immer alles für bare Münze zu nehmen, was Ihnen die Leute erzählten.Ich bin leider von Natur etwas argwöhnisch, aber wenn es sich um Mord handelt, habe ich es mir zur Regel gemacht, nichts für wahr zu halten, solange es nicht hieb- und stichfest bewiesen ist.Zutreffend scheint mir zum Beispiel Lilys Bemerkung, dass keine Frau so unsinnig packen würde, wenn sie durchbrennen wollte.Denn von der verkehrten Kleiderauswahl hat auch Edith Pagett gesprochen.Dies ist also eine Tatsache.Eine andere: Dr.Penrose erzählte uns, dass Kelvin Halliday glaubte, von seiner Frau heimlich unter Drogen gesetzt zu werden, und ähnliche Andeutungen stehen auch in dem hinterlassenen Tagebuch.Ein sehr merkwürdiger Punkt, nicht wahr? Aber lassen wir ihn noch beiseite.Ich wollte nur betonen, dass viele Ihrer Schlussfolgerungen auf dem beruhen, was man Ihnen erzählt hat; und sicherlich sehr glaubwürdig erzählt hat.«Giles nickte zögernd, und Gwenda, die jetzt wieder eine frische Gesichtsfarbe hatte, nippte an ihrem Kaffee.Dann nahm Giles erneut das Wort auf:»Also überprüfen wir noch einmal die Aussagen der drei Verdächtigen.Erskine sagte…«»Du hast anscheinend was gegen ihn«, unterbrach ihn Gwenda.»Ich finde, das ist Zeitverschwendung.Er ist endgültig aus dem Spiel.Lily Kimble kann er nicht erwürgt haben.«»Er erklärte«, fuhr Giles unerschütterlich fort, »dass Helen und er sich auf der Reise nach Indien kennen gelernt und ineinander verliebt haben.Da er es nicht fertigbrachte, Frau und Kinder zu verlassen, kamen sie überein, sich zu trennen.Angenommen, er liebte sie bis zur Verzweiflung, und es war Helen, die sich weigerte, mit ihm durchzubrennen.Angenommen, er drohte, er würde sie umbringen, wenn sie heiratete.«»Höchst unwahrscheinlich«, sagte Gwenda.»So was kommt vor.Denk daran, was für ein Gespräch du zwischen den Erskines belauscht hast.Du schobst alles auf ihre Eifersucht, aber sie könnte die Wahrheit gesagt haben.Vielleicht hat Mrs Erskine wirklich Schreckliches mit ihm durchgemacht, was Frauen betraf [ Pobierz całość w formacie PDF ]