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.Nun sollt also ein anderer mit ihr hausen und für sie werken und sorgen, dessen ich mir selbsten ehmals so geschmeichelt hatte und darüber mich ein tiefes Schämen ankam.Doch stieg darnach erst leis, dann aber immer mächtiger eine boshafte Freud in mir auf, darob, daß dieser andere, der sie nun heimführen sollt, annoch nicht der erst gewesen.»Bist ja dennoch der Beschissene!« dachte ich; »ich bin lang vor dir dagewesen und hab sie mein herzliebs Kathreinl geheißen und meine Freud an ihr ghabt!«Lachte voll bübischer Lust für mich hin: Ha! Jungferlein! Hast gewähnt, ein Kindl wärs gewesen, bei dem du geschlafen; dachtest, ein Kind hätt dir deine roten Zöpf zerzaust, deine Wang gestreichelt und deine Augen und Lippen gebusst! Mich dünkt, es war wohl ein mehrerer gewesen denn ein Kindl!Ach, da mußt ein jeds Augenblicklein jener Lieb herhalten in dieser Stund für meine schändliche Freud, und ich wähnte, damit alles Schöne und Herzliebe leichtlich in mir totzumachen und nur noch Grimm und Verachtung für die falsche Dirn zu empfinden, da ich doch nachmals noch gar oft jene Zeit mit stiller Freud wieder durchlebte, ja, niemals im Leben hab aufhören können, des Maidls in tiefer, warmer Lieb zu gedenken und mich nach ihr zu sehnen.Hatt also das Herz voller Gall und Gift und fluchte meiner kläglichen Gestalt und meinem elendigen Aussehen, fluchte dem Schelmen, der es verschuldet, und schwur bei mir selber, daß ichs ihm, so ich ihn einmal unter die Finger bekäm, reichlich ausmessen wollt, was er mir eingemessen.Derweilen wurde es im Weidhof immer lebendiger; vom Hof drang das Klingeln der Röllein herauf, mit denen die Geschirrung der Hochzeitsgäul geschmückt wurde; pfeifend und singend taten die Knecht ihre Arbeit, putzten und striegelten die Rosse und behingen sie mit Buschen und Bändern.Das Kuchelmensch stand im Festgewand am Brunnen und wusch und schwenkte einen Korb voll Gläser und Krüg für den Eingang und Ausgang, das ist, für die beiden Frühmahlzeiten und den Morgentrunk bei Ankunft der beiden Hochzeiter, und vor der Abfahrt zur Kirche.Und da ich endlich aus meiner Kammer trat, prasselte und brodelte es mir von der Kuchel herauf entgegen, Geschirr klapperte, des Weidhofers Schnallenschuh knarzten über die Dielen, und die Nandl sang mit weinerlicher Stimme ihr Büblein in den Schlaf und fuhr es in dem hölzernen Karren am Hausflöz hin und her.Aus der Kammer der Jungfer scholl das helle Lachen der Hochzeiterin und ihrer Nähterin, und von der Wohnstube herauf drang gedämpftes Zitherspiel und die halblauten Gsangln unserer Kostbuben.Begab mich also zu ihnen hinab und wurde sogleich lustig und mit Scherz empfangen; und es sang mir der ältere von uns Kostbuben, der Hausl, gleich munter entgegen:»He Büaberl, geh eina,He Büaberl, kehr zua,Balst a Feirtagwand o'hastUnd gnagelte Schuah!Balst sakrisch tanzen kannstUnd schön hofiernUnd d' Sunnreuther DirndlnZum Lebzelter führn!«Da mußt ich nun wohl oder übel meinen Schmerz und Grimm verbeißen und ein guts Gesicht zum Gespiel machen, auf daß ich nicht des Spruchs teilhaftig würd: Wer den Schaden hat, braucht ums Gespött nicht zu sorgen.Aß alsdann meine Morgensuppe und kümmerte mich um das Kindlein, bis das alt Sixnwaberl, ein arms Häuslleut, kam und das Wuzerlein auf etliche Tag zu sich holte, bis die Hochzeit vorüber und die Nandl wieder in Ordnung wär.Derweilen kamen die Musikanten ins Haus, gaben den zwei Hochzeiterinnen etliche Weisen als ein Ständchen und machten sich darnach zu den Hochzeitern, um auch ihnen den Tag anzublasen.In der Wohnstube versammelten sich nun alle Hausgenossen, Knecht und Mägd, und der Weidhofer, mein Ziehvater, fragte ein jedes auf Treu und Gewissen, ob alles in Haus, Hof und Stall wohl gerichtet und getan sei, ob das Vieh bei gutem Gsund sei und nirgends was fehle.Und da ihm alle auf Ehr und glaublich die Gewißheit gaben, daß alles in der Ordnung war, sagte er: »Also, Leutln, nachher will i enk heunt alle miteinand auf d' Hochzat lassen; und soll ein jeds auf mein Namen kriegn: vier Speisen zu jeder Mahlzeit und Bier soviel, bis halt ein jeds langt [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.Nun sollt also ein anderer mit ihr hausen und für sie werken und sorgen, dessen ich mir selbsten ehmals so geschmeichelt hatte und darüber mich ein tiefes Schämen ankam.Doch stieg darnach erst leis, dann aber immer mächtiger eine boshafte Freud in mir auf, darob, daß dieser andere, der sie nun heimführen sollt, annoch nicht der erst gewesen.»Bist ja dennoch der Beschissene!« dachte ich; »ich bin lang vor dir dagewesen und hab sie mein herzliebs Kathreinl geheißen und meine Freud an ihr ghabt!«Lachte voll bübischer Lust für mich hin: Ha! Jungferlein! Hast gewähnt, ein Kindl wärs gewesen, bei dem du geschlafen; dachtest, ein Kind hätt dir deine roten Zöpf zerzaust, deine Wang gestreichelt und deine Augen und Lippen gebusst! Mich dünkt, es war wohl ein mehrerer gewesen denn ein Kindl!Ach, da mußt ein jeds Augenblicklein jener Lieb herhalten in dieser Stund für meine schändliche Freud, und ich wähnte, damit alles Schöne und Herzliebe leichtlich in mir totzumachen und nur noch Grimm und Verachtung für die falsche Dirn zu empfinden, da ich doch nachmals noch gar oft jene Zeit mit stiller Freud wieder durchlebte, ja, niemals im Leben hab aufhören können, des Maidls in tiefer, warmer Lieb zu gedenken und mich nach ihr zu sehnen.Hatt also das Herz voller Gall und Gift und fluchte meiner kläglichen Gestalt und meinem elendigen Aussehen, fluchte dem Schelmen, der es verschuldet, und schwur bei mir selber, daß ichs ihm, so ich ihn einmal unter die Finger bekäm, reichlich ausmessen wollt, was er mir eingemessen.Derweilen wurde es im Weidhof immer lebendiger; vom Hof drang das Klingeln der Röllein herauf, mit denen die Geschirrung der Hochzeitsgäul geschmückt wurde; pfeifend und singend taten die Knecht ihre Arbeit, putzten und striegelten die Rosse und behingen sie mit Buschen und Bändern.Das Kuchelmensch stand im Festgewand am Brunnen und wusch und schwenkte einen Korb voll Gläser und Krüg für den Eingang und Ausgang, das ist, für die beiden Frühmahlzeiten und den Morgentrunk bei Ankunft der beiden Hochzeiter, und vor der Abfahrt zur Kirche.Und da ich endlich aus meiner Kammer trat, prasselte und brodelte es mir von der Kuchel herauf entgegen, Geschirr klapperte, des Weidhofers Schnallenschuh knarzten über die Dielen, und die Nandl sang mit weinerlicher Stimme ihr Büblein in den Schlaf und fuhr es in dem hölzernen Karren am Hausflöz hin und her.Aus der Kammer der Jungfer scholl das helle Lachen der Hochzeiterin und ihrer Nähterin, und von der Wohnstube herauf drang gedämpftes Zitherspiel und die halblauten Gsangln unserer Kostbuben.Begab mich also zu ihnen hinab und wurde sogleich lustig und mit Scherz empfangen; und es sang mir der ältere von uns Kostbuben, der Hausl, gleich munter entgegen:»He Büaberl, geh eina,He Büaberl, kehr zua,Balst a Feirtagwand o'hastUnd gnagelte Schuah!Balst sakrisch tanzen kannstUnd schön hofiernUnd d' Sunnreuther DirndlnZum Lebzelter führn!«Da mußt ich nun wohl oder übel meinen Schmerz und Grimm verbeißen und ein guts Gesicht zum Gespiel machen, auf daß ich nicht des Spruchs teilhaftig würd: Wer den Schaden hat, braucht ums Gespött nicht zu sorgen.Aß alsdann meine Morgensuppe und kümmerte mich um das Kindlein, bis das alt Sixnwaberl, ein arms Häuslleut, kam und das Wuzerlein auf etliche Tag zu sich holte, bis die Hochzeit vorüber und die Nandl wieder in Ordnung wär.Derweilen kamen die Musikanten ins Haus, gaben den zwei Hochzeiterinnen etliche Weisen als ein Ständchen und machten sich darnach zu den Hochzeitern, um auch ihnen den Tag anzublasen.In der Wohnstube versammelten sich nun alle Hausgenossen, Knecht und Mägd, und der Weidhofer, mein Ziehvater, fragte ein jedes auf Treu und Gewissen, ob alles in Haus, Hof und Stall wohl gerichtet und getan sei, ob das Vieh bei gutem Gsund sei und nirgends was fehle.Und da ihm alle auf Ehr und glaublich die Gewißheit gaben, daß alles in der Ordnung war, sagte er: »Also, Leutln, nachher will i enk heunt alle miteinand auf d' Hochzat lassen; und soll ein jeds auf mein Namen kriegn: vier Speisen zu jeder Mahlzeit und Bier soviel, bis halt ein jeds langt [ Pobierz całość w formacie PDF ]