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.Hat sich nie einen Deut um seine Familie gekümmert.Er muss sich sehr verändert haben.»«Vielleicht.» Lydias Stimme klang trocken.Pilar hörte wortlos und interessiert zu.«Und George? Noch immer ein alter Geizkragen? Wie der sich aufregen konnte, wenn er einmal einen halben Penny von seinem Taschengeld hergeben musste.»«George ist Parlamentsmitglied, Abgeordneter für Westeringham.»Harry warf den Kopf zurück und lachte schallend.«Unser Dickerchen im Parlament? Das ist ja komisch!»Sein hemmungsloses Lachen klang fast brutal und schien den Raum zu sprengen.Pilar hielt den Atem an, und auch Lydia zuckte leicht zusammen.Dann, als Harry eine Bewegung hinter sich hörte, brach seine laute Heiterkeit jäh ab.Alfred stand hinter seinem Bruder und musterte ihn mit einem eigentümlichen Gesichtsausdruck.Zuerst starrte Harry ihn bewegungslos an; doch dann überflog ein Lächeln sein Gesicht.Er trat einen Schritt vor.«Nein, so etwas! Das ist ja Alfred!»Alfred nickte.«Hallo, Harry», sagte er steif.Wie absurd, dachte Lydia.Da stehen sie sich gegenüber wie zwei Hunde, die sich beschnüffeln.Pilars Augen waren weit aufgerissen.Wie blöd sich die beiden anstarren, dachte sie.Warum küssen sie sich nicht? Ach nein, das tun Engländer ja nicht.Aber sie könnten doch irgendetwas reden.Warum sehen sie einander nur an?Harry brach schließlich das Schweigen.«Ein komisches Gefühl, wieder da zu sein, wirklich.»«Begreiflich.Es sind ja auch ein paar Jahre vergangen, seit du –seit du von hier fortgingst.»Harry fuhr sich mit dem Zeigefinger übers Kinn – eine Bewegung, die bei ihm immer auf Kampfbereitschaft schließen ließ.«Ja», sagte er.«Ich bin froh, dass ich…», er machte eine Pause, um dem Wort größeren Nachdruck zu verleihen, «heimgekommen bin.»«Ich bin wahrscheinlich ein sehr verworfener Mensch gewesen», sagte Simeon Lee.Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und strich sich mit einem Finger über das herausfordernd vorgereckte Kinn.Vor ihm brannte und tanzte das Feuer im Kamin.Pilar saß daneben und schützte ihr Gesicht mit einem kleinen Papierfächer vor der Glut.Manchmal fächelte sie sich damit Luft zu.Simeon beobachtete ihre weiche, anmutige Handbewegung mit großer Genugtuung.Mehr zu sich selber als zu der jungen Frau meinte er dann: «Jawohl, ein schlechter Mensch.Oder was meinst du dazu, Pilar?»Pilar zuckte die Achseln.«Alle Männer sind schlecht, sagen die Nonnen, und deshalb müssen sie für sie beten.»«Aber ich bin noch viel schlechter gewesen als die meisten anderen.» Simeon lachte.«Ich bereue es nicht, weißt du.Nichts bereue ich.Es hat mir Spaß gemacht – jede Minute habe ich genossen.Man sagt, im Alter bereue man manches.Das ist Quatsch! Ich bereue nichts, und dabei habe ich wie gesagt so ziemlich alle Sünden begangen.Ich habe betrogen, gestohlen und gelogen.Herrgott, ja! Und Frauen – immer Frauen! Jemand hat mir kürzlich von einem Araberscheich erzählt, der vierzig Söhne als Leibwache hatte – alle ungefähr gleichaltrig.Vierzig! Ich weiß zwar nicht, ob ich es auf vierzig brächte, aber ich könnte ebenfalls eine ganz anständige Leibwache zusammenstellen, wenn ich alle meine Unehelichen um mich versammelte.Nun, Pilar? Was sagst du dazu? Bist du entsetzt?»«Nein, warum sollte ich entsetzt sein?», fragte Pilar verwundert.«Männer sind immer hinter den Frauen her.Mein Vater auch.Deshalb sind doch Frauen oft so unglücklich und gehen in die Kirche, um zu beten.»Der alte Simeon runzelte die Stirne.«Ich habe Adelaide unglücklich gemacht», murmelte er.«Gott, war das eine Frau! Rosig, gesund und hübsch, als ich sie heiratete.Und später? Immer jammernd und weinend.Es macht einen Mann verrückt, wenn seine Frau dauernd weint.Sie hatte keinen Mut, das war es.Wenn sie mir nur ein einziges Mal widersprochen hätte.Aber sie hat immer nachgegeben, immer [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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