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.Die Erfahrungberuhte auf einer Behauptung und war schwer zu belegen.Dasdnische Heer war im Vergleich mit diesen Erfahrungen jedocheine noch ruhigere Freistatt.Man brauchte dort als Regimentschefkeinen Krieg zu frchten.Rantzau liebte die Ruhe einer solchen Arbeit.Trotzdem hatte ersich in eine italienische Sngerin verliebt, was seinen Ruf ruinierte,weil er sie nicht allein zu seiner Geliebten gemacht, sondern auchihre reisende Operettengesellschaft durch die sdlichen TeileEuropas begleitet hatte.Die Gesellschaft war von Stadt zu Stadtgezogen, ohne da er Vernunft angenommen und sich ermannthatte.Um sein Inkognito zu bewahren, hatte er stndig dieErscheinung gewechselt; das eine Mal war er prchtigausstaffiert, das andere Mal als Priester verkleidet; dies alleswar notwendig, weil er berall Schulden hinterlie.In zwei Stdten auf Sizilien wurde er wegen Betrugs angeklagt,doch vergebens, weil er sich bereits wieder auf dem Festlandbefand, in Neapel.In Genua stellte er einen Wechsel auf meinenVater, Statthalter in Norwegen aus, konnte indessen nicht vorGericht gebracht werden, weil er sich zu diesem Zeitpunkt in Pisabefand, wo er angeklagt wurde, als er bereits unterwegs nachArles war.Spter war er fr die Polizei nicht mehr auffindbargewesen.Die italienische Sngerin hatte er nach einem Eifersuchtskonflikt inArles verlassen und kehrte anschlieend fr eine kurze Weile aufsein Gut zurck, um seine Kasse wieder aufzufllen, was dank-101- einer zustzlichen kniglichen Apanage auch mglich war.Nachdem Besuch in Ascheberg, wo er die Bekanntschaft mit seinerEhefrau und seiner Tochter auffrischte, war er nach Rulandgereist.Er hatte dort die russische Kaiserin Elisabeth aufgesucht,die im Sterben lag.Er war zu der Ansicht gelangt, da ihrNachfolger ihn als Experten fr dnische und europische Fragenbrauchen wrde.Ein weiterer Grund fr die Rulandreise ergabsich aus einem Gercht, das den baldigen Ausbruch eines Kriegszwischen Ruland und Dnemark voraussagte, unter demNachfolger der Kaiserin, und dann konnte er diesem Nachfolgergewisse Dienste anbieten, da er ber groe Kenntnisse desdnischen und des franzsischen Heers verfgte.Trotz dieses fr Ruland so gnstigen Vorschlags hattenviele den dnischen Edelmann mit Unwillen betrachtet.Seinezahlreichen weiblichen Verbindungen sowie das Faktum, da keinKrieg ausbrach, machten ihm zu schaffen, und viele hegtenMitrauen gegenber dem dnischen Spion.Nach einemKonflikt am russischen Hof, der sich aus dem Zwist um die Gunsteiner hochstehenden Dame entwickelt hatte, mute er fliehen undgelangte nach Danzig, wo seine Reisekasse leer war.Dort traf er einen Fabrikanten.Dieser wnschte sich in Dnemark niederzulassen, um dort seinGeld anzulegen und sich unter den Schutz einer Regierung zubegeben, die auslndische Industrieinvestitionen mit Wohlwollenbetrachtete.Graf Rantzau versicherte diesem Fabrikanten, da erdurch seine Kontakte bei Hofe die gewnschte Protektionerreichen knne.Nachdem er das Kapital des Fabrikanten zueinem gewissen Teil verbraucht hatte, allerdings ohne dieProtektion der dnischen Regierung zu erwirken, gelang es demGrafen, nach Dnemark zurckzukehren, in das Reich, das er jetztnicht mehr an die russische Kaiserin verraten wollte.Vom Hofwurde ihm daraufhin, aufgrund seines Namens und seinesAnsehens, eine jhrliche Apanage bewilligt.Er erklrte, nur alsdnischer Spion nach Ruland gereist und jetzt im Besitz vonGeheimnissen zu sein; die Dnemark zugute kommen wrden.Seine Ehefrau und seine Tochter hatte er whrend dieser ganzenZeit auf seinem Gut in Ascheberg verwahrt.Und jetzt sammelte ereine Gruppe intellektueller Aufklrer um sich.-102- Einer von diesen war ein junger Arzt namens Struensee.Dieser Lebenslauf und seine umfassenden internationalenKontakte sowie der Einflu, den er noch am dnischen Hof hatte,waren der Grund dafr, da Graf Rantzau sich selbst alsIntellektuellen betrachtete.Er wird in den kommenden Ereignissen um die dnischeRevolution eine zentrale Rolle spielen, eine Rolle, derenVielseitigkeit fast nur im Licht der oben skizziertenLebensbeschreibung zu verstehen ist.Die Rolle, die er spielt, ist die eines Intellektuellen.Seine erste Handlung fr Dnemark war die Empfehlung des deut-schen Arztes J.F.Struensee als Leibarzt fr Knig Christian VII.4.Was fr eine bemerkenswerte Stadt, dieses Altona.Die Stadt lag nahe der Elbmndung, sie war ein Handelszentrummit 18 000 Einwohnern und hatte in der Mitte des 17.JahrhundertsStadtprivilegien bekommen.Altona wurde zum grten FreihafenNordeuropas ausgebaut, war aber auch zu einem Freihafen frverschiedene Glaubensrichtungen geworden.Der Freisinn war ntzlich fr den Handel.Es war, als zge das intellektuelle Klima die Ideen und das Geldan, und Altona wurde Dnemarks Hafen nach Europa, diezweitwichtigste Stadt hinter Kopenhagen.Sie lag dicht neben dergroen deutschen freien Stadt Hamburg, und bei der Reaktionstand sie in dem Ruf, eine Brutsttte radikalen Denkens zu sein.Das war die allgemeine Meinung.Eine Brutsttte.Doch weil derRadikalismus sich als wirtschaftlich lohnend erwiesen hatte, durfteAltona seine intellektuelle Freiheit behalten.Struensee war Arzt.Er war 1737 geboren und schrieb sich im Altervon fnfzehn Jahren als Student der Medizin an der UniversittHalle ein.Sein Vater war der Theologe Adam Struensee, der sichfrh zum Pietismus hingezogen fhlte und spter an derUniversitt Halle Professor in Theologie wurde.Er war fromm,-103- gelehrt, rechtschaffen, schwermtig und neigte zur Melancholie,whrend die Mutter als lebensfroher beschrieben wird.Es handeltesich um die Franckesche Richtung des Pietismus, die unter demEinflu des Vernunftstrebens, das zu dieser Zeit die Universitt inHalle prgte, den gesellschaftlichen Nutzen stark betonte.DasElternhaus war autoritr, Tugend und Sittlichkeit waren Leitsterne.Der junge Struensee sollte jedoch revoltieren.Er wurde einFreisinniger und Atheist.Er war der Ansicht, der Mensch werde,wenn er sich frei entwickeln drfe, mit Hilfe der Vernunft das Gutewhlen.Er schreibt spter, da er frh der Vorstellung vomMenschen als einer Maschine angehangen habe, ein Ausdruck,der charakteristisch ist fr den Traum der Zeit von Rationalitt.Erbenutzt diesen Ausdruck wirklich: und da es nur der Organismusdes Menschen sei, der Geist, Gefhle, gut und bse schaffe [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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