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.-Nun kommt Ihr doch; nun hat s doch nachgewirkt!TEMPELHERR.Ihr wißt es schon, warum ich komme? KaumWeiß ich es selbst.KLOSTERBRUDER.Ihr habt s nun überlegt;Habt nun gefunden, daß der PatriarchSo unrecht doch nicht hat; daß Ehr und GeldDurch seinen Anschlag zu gewinnen; daßEin Feind ein Feind ist, wenn er unser EngelAuch siebenmal gewesen wäre.Das,Das habt Ihr nun mit Fleisch und Blut erwogen,Und kommt, und tragt Euch wieder an.- Ach Gott!TEMPELHERR.Mein frommer, lieber Mann! gebt Euch zufrieden.Deswegen komm ich nicht; deswegen willIch nicht den Patriarchen sprechen.Noch,Noch denk ich über jenen Punkt, wie ichGedacht, und wollt um alles in der WeltDie gute Meinung nicht verlieren, derenMich ein so grader, frommer, lieber MannEinmal gewürdiget.- Ich komme bloß,Den Patriarchen über eine SacheUm Rat zu fragen &KLOSTERBRUDER.Ihr den Patriarchen?Ein Ritter, einen - Pfaffen?(Sich schüchtern umsehend.)TEMPELHERR.Ja; - die SachIst ziemlich pfäffisch.KLOSTERBRUDER.Gleichwohl fragt der PfaffeDen Ritter nie, die Sache sei auch nochSo ritterlich.TEMPELHERR.Weil er das Vorrecht hat,Sich zu vergehn; das unsereiner ihmNicht sehr beneidet.- Freilich, wenn ich nurFür mich zu handeln hätte; freilich, wennIch Rechenschaft nur mir zu geben hätte:Was braucht ich Euers Patriarchen? AberGewisse Dinge will ich lieber schlecht,Nach andrer Willen, machen; als alleinNach meinem, gut.- Zudem, ich seh nun wohl,Religion ist auch Partei; und werSich drob auch noch so unparteiisch glaubt,Hält, ohn es selbst zu wissen, doch nur seinerDie Stange.Weil das einmal nun so ist:68 Wird s so wohl recht sein.KLOSTERBRUDER.Dazu schweig ich lieber.Denn ich versteh den Herrn nicht recht.TEMPELHERR.Und doch! -(Laß sehn, warum mir eigentlich zu tun!Um Machtspruch oder Rat? - Um lautern, oderGelehrten Rat?) - Ich dank Euch, Bruder; dankEuch für den guten Wink.- Was Patriarch? -Seid Ihr mein Patriarch! Ich will ja dochDen Christen mehr im Patriarchen, alsDen Patriarchen in dem Christen fragen.-Die Sach ist die &KLOSTERBRUDER.Nicht weiter, Herr, nicht weiter!Wozu? - Der Herr verkennt mich.- Wer viel weiß,Hat viel zu sorgen; und ich habe jaMich einer Sorge nur gelobt.- O gut!Hört! seht! Dort kömmt, zu meinem Glück, er selbst.Bleibt hier nur stehn.Er hat Euch schon erblickt.ZWEITER AUFTRITTDer Patriarch, welcher mit allem geistlichen Pomp den einen Kreuzgang heraufkömmt, und dieVorigen.TEMPELHERR.Ich wich ihm lieber aus.- Wär nicht mein Mann! -Ein dicker, roter, freundlicher Prälat!Und welcher Prunk!KLOSTERBRUDER.Ihr solltet ihn erst sehnNach Hofe sich erheben.Itzo kömmtEr nur von einem Kranken.TEMPELHERR.Wie sich daNicht Saladin wird schämen müssen!PATRIARCH.(indem er näherkömmt, winkt dem Bruder).Hier! -Das ist ja wohl der Tempelherr.Was willEr?KLOSTERBRUDER.Weiß nicht.PATRIARCH.(auf ihn zugehend, indem der Bruder unddas Gefolge zurücktreten)Nun, Herr Ritter! - Sehr erfreut,Den braven jungen Mann zu sehn! - Ei, nochSo gar jung! - Nun, mit Gottes Hilfe, darausKann etwas werden.TEMPELHERR.Mehr, ehrwürd ger Herr,Wohl schwerlich, als schon ist.Und eher noch,Was weniger.PATRIARCH.Ich wünsche wenigstens,Daß so ein frommer Ritter lange noch69 Der lieben Christenheit, der Sache GottesZu Ehr und Frommen blühn und grünen möge!Das wird denn auch nicht fehlen, wenn nur feinDie junge Tapferkeit dem reifen RateDes Alters folgen will! - Womit wär sonstDem Herrn zu dienen?TEMPELHERR.Mit dem nämlichen,Woran es meiner Jugend fehlt: mit Rat.PATRIARCH.Recht gern! - Nur ist der Rat auch anzunehmen.TEMPELHERR.Doch blindlings nicht?PATRIARCH.Wer sagt denn das? - Ei freilichMuß niemand die Vernunft, die Gott ihm gab,Zu brauchen unterlassen, - wo sie hin -Gehört.- Gehört sie aber überallDenn hin? - O nein! - Zum Beispiel: wenn uns GottDurch einen seiner Engel, - ist zu sagen,Durch einen Diener seines Worts, - ein MittelBekannt zu machen würdiget, das WohlDer ganzen Christenheit, das Heil der Kirche,Auf irgendeine ganz besondre WeiseZu fördern, zu befestigen: wer darfSich da noch unterstehn, die Willkür des,Der die Vernunft erschaffen, nach VernunftZu untersuchen? und das ewigeGesetz der Herrlichkeit des Himmels, nachDen kleinen Regeln einer eiteln EhreZu prüfen? - Doch hiervon genug.- Was istEs denn, worüber unsern Rat für itztDer Herr verlangt?TEMPELHERR.Gesetzt, ehrwürd ger Vater,Ein Jude hätt ein einzig Kind, - es seiEin Mädchen, - das er mit der größten SorgfaltZu allem Guten auferzogen, dasEr liebe mehr als seine Seele, dasIhn wieder mit der frömmsten Liebe liebe.Und nun würd unsereinem hinterbracht,Dies Mädchen sei des Juden Tochter nicht;Er hab es in der Kindheit aufgelesen,Gekauft, gestohlen, - was Ihr wollt; man wisse,Das Mädchen sei ein Christenkind, und seiGetauft; der Jude hab es nur als JüdinErzogen; lass es nur als Jüdin undAls seine Tochter so verharren: - sagt,Ehrwürd ger Vater, was wär hierbei wohlZu tun?PATRIARCH.Mich schaudert! Doch zu allererstErkläre sich der Herr, ob so ein FallEin Faktum oder eine Hypothes.70 Das ist zu sagen: ob der Herr sich dasNur bloß so dichtet, oder ob s geschehn,Und fortfährt zu geschehn.TEMPELHERR.Ich glaubte, dasSei eins, um Euer Hochehrwürden MeinungBloß zu vernehmen.PATRIARCH.Eins? - Da seh der HerrWie sich die stolze menschliche VernunftIm Geistlichen doch irren kann - Mitnichten!Denn ist der vorgetragne Fall nur soEin Spiel des Witzes: so verlohnt es sichDer Mühe nicht, im Ernst ihn durchzudenken.Ich will den Herrn damit auf das TheaterVerwiesen haben, wo dergleichen proEt contra sich mit vielem Beifall könnteBehandeln lassen [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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