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.»Gib die Bändervom Schäferhund, Ahasver«, sagte Berger.Sie banden die Hände und Füße Sulzbachers und ließen ihnlos.»Wenn du schreist, müssen wir dir was in den Mundstecken«, sagte 509.»Ihr versteht mich nicht -«»Doch.Du bleibst so, bis dein Koller vorbei ist.Wir habenschon genug Leute so verloren -«Sie schoben ihn in eine Ecke und kümmerten sich nicht mehrum ihn.Rosen richtete sich auf.»Er ist noch durcheinander«,murmelte er, als müsse er für ihn um Entschuldigung bitten.»Ihrmüßt das verstehen.Sein Bruder damals «Ammers war heiser geworden.Er flüsterte nur noch.»Wobleibt er?Wo der Priester «Sie hatten allmählich alle genug.»Ist wirklich kein Priesteroder Küster oder Meßdiener in den Baracken?« fragte Bucher.»Irgendeiner, damit er Ruhe gibt.«»Es waren vier in siebzehn.Einer ist entlassen worden; zweisind tot; der andere ist im Bunker«, sagte Lebenthal.»Breuer-247-verprügelt ihn jeden Morgen mit einer Kette.Er nennt das: dieMesse mit ihm lesen.«»Bitte -« flüsterte Ammers weiter.»Um Christi willen einen «»Ich glaube, in B ist ein Mann, der Lateinisch kann«, sagteAhasver.»Ich habe mal davon gehört.Kann man den nichtnehmen?«»Wie heißt er?«»Ich weiß es nicht genau.Dellbrück oder Hellbrück oder soähnlich.Der Stubenälteste weiß das sicher.«509 stand auf.»Das ist Mahner.Wir können ihn fragen.«Er ging mit Berger hinüber.»Es kann Hellwig sein«, sagteMahner.»Das ist einer, der Sprachen spricht.Er ist etwasverrückt.Ab und zu deklamiert er.Er ist in A.«»Das wird er sein.«Sie gingen zu Sektion A.Mahner sprach mit demStubenältesten dort, einem großen, dünnen Mann mit einemBirnenkopf.Der Birnenkopf zuckte schließlich die Achseln.Mahner ging in das Labyrinth von Betten, Beinen, Armen undStöhnen hinein und rief den Namen aus.Er kam nach einigen Minuten zurück.Ein mißtrauischerMann folgte ihm.»Dies ist er«, sagte Mahner zu 509.»Laßt uns rausgehen.Hier kann man ja kein Wort verstehen.«509 erklärte Hellwig die Situation.»Sprichst du Lateinisch?«fragte er.»Ja.« Hellwigs Gesicht zuckte nervös.»Wißt ihr, daß mir jetztmein Eßnapf gestohlen wird?«»Wieso?«»Hier wird gestohlen.Gestern ist mir mein Löffelweggekommen, während ich auf der Latrine saß.Ich hatte ihnunter meinem Bett versteckt.Jetzt habe ich den Eßnapf drinnen-248-gelassen.«»Dann hole ihn.«Hellwig verschwand ohne ein Wort.»Der kommt nichtwieder«, sagte Mahner.Sie warteten.Es wurde dunkler.Schatten krochen ausSchatten; Dunkelheit aus der Dunkelheit der Baracken.Dannkam Hellwig zurück.Er hielt den Eßnapf an die Brust gepreßt.»Ich weiß nicht, wieviel Ammers versteht«, sagte 509.»Sicher nicht mehr als ego te absolvo.Das mag er behaltenhaben.Wenn du ihm das sagst und noch irgend etwas, was direinfällt-«Hellwig knickte mit seinen langen dünnen Beinen beimGehen ein.»Virgil?« fragte er.»Horaz?«»Gibt es nicht etwas Kirchliches?«»Credo in unum deum «»Sehr gut.«»Oder Credo quia absurdum «509 blickte auf.Er sah in zwei sonderbar rastlose Augen.»Das tun wir alle«, sagte er.Hellwig blieb stehen.Er zeigte dabei mit dem knotigenZeigefinger auf 509, als wollte er ihn aufspießen.»Es ist eineGotteslästerung, das weißt du.Aber ich will es tun.Er brauchtmich nicht.Es gibt eine Reue und Sündenvergebung ohneBeichte.«»Vielleicht kann er nicht bereuen, ohne daß einer dabei ist.«»Ich tue es nur, um ihm zu helfen.Inzwischen stehlen siemeine Portion Suppe.«»Mahner wird deine Suppe für dich halten.Aber gib mirdeinen Eßnapf«, sagte 509.»Ich bewahre ihn für dich, währenddu drin bist.«»Warum?«-249-»Er glaubt dir vielleicht eher, wenn du keinen Eßnapf bei dirhast.«»Gut.«Sie traten in die Tür.Die Baracke war auch vorn jetzt schonfast dunkel.Man hörte Ammers flüstern.»Hier«, sagte 509.»Wir haben einen gefunden, Ammers.«Ammers wurde still.»Wirklich?« fragte er dann deutlich.»Ister da?«»Ja.«Hellwig bückte sich.»Gelobt sei Jesus Christus!«»In Ewigkeit, Amen«, flüsterte Ammers mit einer Stimme wieein erstauntes Kind.Sie begannen zu murmeln [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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.»Gib die Bändervom Schäferhund, Ahasver«, sagte Berger.Sie banden die Hände und Füße Sulzbachers und ließen ihnlos.»Wenn du schreist, müssen wir dir was in den Mundstecken«, sagte 509.»Ihr versteht mich nicht -«»Doch.Du bleibst so, bis dein Koller vorbei ist.Wir habenschon genug Leute so verloren -«Sie schoben ihn in eine Ecke und kümmerten sich nicht mehrum ihn.Rosen richtete sich auf.»Er ist noch durcheinander«,murmelte er, als müsse er für ihn um Entschuldigung bitten.»Ihrmüßt das verstehen.Sein Bruder damals «Ammers war heiser geworden.Er flüsterte nur noch.»Wobleibt er?Wo der Priester «Sie hatten allmählich alle genug.»Ist wirklich kein Priesteroder Küster oder Meßdiener in den Baracken?« fragte Bucher.»Irgendeiner, damit er Ruhe gibt.«»Es waren vier in siebzehn.Einer ist entlassen worden; zweisind tot; der andere ist im Bunker«, sagte Lebenthal.»Breuer-247-verprügelt ihn jeden Morgen mit einer Kette.Er nennt das: dieMesse mit ihm lesen.«»Bitte -« flüsterte Ammers weiter.»Um Christi willen einen «»Ich glaube, in B ist ein Mann, der Lateinisch kann«, sagteAhasver.»Ich habe mal davon gehört.Kann man den nichtnehmen?«»Wie heißt er?«»Ich weiß es nicht genau.Dellbrück oder Hellbrück oder soähnlich.Der Stubenälteste weiß das sicher.«509 stand auf.»Das ist Mahner.Wir können ihn fragen.«Er ging mit Berger hinüber.»Es kann Hellwig sein«, sagteMahner.»Das ist einer, der Sprachen spricht.Er ist etwasverrückt.Ab und zu deklamiert er.Er ist in A.«»Das wird er sein.«Sie gingen zu Sektion A.Mahner sprach mit demStubenältesten dort, einem großen, dünnen Mann mit einemBirnenkopf.Der Birnenkopf zuckte schließlich die Achseln.Mahner ging in das Labyrinth von Betten, Beinen, Armen undStöhnen hinein und rief den Namen aus.Er kam nach einigen Minuten zurück.Ein mißtrauischerMann folgte ihm.»Dies ist er«, sagte Mahner zu 509.»Laßt uns rausgehen.Hier kann man ja kein Wort verstehen.«509 erklärte Hellwig die Situation.»Sprichst du Lateinisch?«fragte er.»Ja.« Hellwigs Gesicht zuckte nervös.»Wißt ihr, daß mir jetztmein Eßnapf gestohlen wird?«»Wieso?«»Hier wird gestohlen.Gestern ist mir mein Löffelweggekommen, während ich auf der Latrine saß.Ich hatte ihnunter meinem Bett versteckt.Jetzt habe ich den Eßnapf drinnen-248-gelassen.«»Dann hole ihn.«Hellwig verschwand ohne ein Wort.»Der kommt nichtwieder«, sagte Mahner.Sie warteten.Es wurde dunkler.Schatten krochen ausSchatten; Dunkelheit aus der Dunkelheit der Baracken.Dannkam Hellwig zurück.Er hielt den Eßnapf an die Brust gepreßt.»Ich weiß nicht, wieviel Ammers versteht«, sagte 509.»Sicher nicht mehr als ego te absolvo.Das mag er behaltenhaben.Wenn du ihm das sagst und noch irgend etwas, was direinfällt-«Hellwig knickte mit seinen langen dünnen Beinen beimGehen ein.»Virgil?« fragte er.»Horaz?«»Gibt es nicht etwas Kirchliches?«»Credo in unum deum «»Sehr gut.«»Oder Credo quia absurdum «509 blickte auf.Er sah in zwei sonderbar rastlose Augen.»Das tun wir alle«, sagte er.Hellwig blieb stehen.Er zeigte dabei mit dem knotigenZeigefinger auf 509, als wollte er ihn aufspießen.»Es ist eineGotteslästerung, das weißt du.Aber ich will es tun.Er brauchtmich nicht.Es gibt eine Reue und Sündenvergebung ohneBeichte.«»Vielleicht kann er nicht bereuen, ohne daß einer dabei ist.«»Ich tue es nur, um ihm zu helfen.Inzwischen stehlen siemeine Portion Suppe.«»Mahner wird deine Suppe für dich halten.Aber gib mirdeinen Eßnapf«, sagte 509.»Ich bewahre ihn für dich, währenddu drin bist.«»Warum?«-249-»Er glaubt dir vielleicht eher, wenn du keinen Eßnapf bei dirhast.«»Gut.«Sie traten in die Tür.Die Baracke war auch vorn jetzt schonfast dunkel.Man hörte Ammers flüstern.»Hier«, sagte 509.»Wir haben einen gefunden, Ammers.«Ammers wurde still.»Wirklich?« fragte er dann deutlich.»Ister da?«»Ja.«Hellwig bückte sich.»Gelobt sei Jesus Christus!«»In Ewigkeit, Amen«, flüsterte Ammers mit einer Stimme wieein erstauntes Kind.Sie begannen zu murmeln [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]